Vom 17. - 20. Oktober führte RohstoffWissen! endlich die wegen der Corona-Einschränkungen bereits zweimal verschobene Recherchereise mit Journalisten nach Sachsen durch.
An drei Tagen wurden folgende Stationen besucht: Die Wismut GmbH am Standort Hartenstein mit ihren eindrucksvollen Sanierungsaufgaben in den ehemaligen Urangewinnungsstätten der DDR. Die DDR war seinerzeit der 4. größte Uranproduzent der Welt, hatte aber enorme Altlasten hinterlassen. Nach 30 Jahren und einem Aufwand in Höhe von über 6,5 Mrd. Euro konnten bemerkenswerte Sanierungs- und Renaturierungserfolge erzielt werden. Die Wismut GmbH hofft, ihr gewonnenes Know how weltweit anbieten zu können. Die Vorträge und die Besichtigungen stießen auf großes Interesse. Dieser ganztägige Besuch fand am Abend seinen Abschluss mit einem Gespräch beim Abendessen mit ehemaligen Bergleuten, die im Uranbergbau tätig waren.
Das Fluss- und Schwerspatbergwerk Grube Niederschlag in Oberwiesenthal und das Marmorbergwerk der GEOMIN Industriemineralien GmbH & Co. KG in Hammerunterwiesenthal wurde ebenfalls besucht. Die Befahrung des untertägigen Abbaus zeigte den Journalisten hautnah, welch großer Aufwand betrieben wird und werden muss, um Flussspat bzw. Marmor zu gewinnen, und welche Sorgen die Betriebe plagen.
Das Tagebautechnikum der TU Bergakademie Freiberg mit Besichtigung eines Schneideversuchsstands mit Echtzeit-Analyse, einer virtuellen Simulationsanlage für das untertägige Rettungswesen sowie ein Besuch in einem Labor zur Wasserreinigung. Hier wurden moderne Methoden gezeigt, die im Zusammenhang mit Abbautechnik und Aufbereitungstechnik stehen.
Das Geokompetenzzentrum Freiberg mit einem Vortrag und intensiver Diskussion zu Zinn und seine Bedeutung in der heutigen Gesellschaft. Der Vortrag und die lebhafte Diskussion zeigten viele der Probleme auf, die für die künftige Versorgung Deutschlands mit z. T. kritischen Rohstoffen bedacht werden müssen.
Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie mit Vorträgen zu Metallen, die für die Energiewende gebraucht werden, zu neuen Konzepten zur Beseitigung von Bergbaualtlasten sowie eine Präsentation der im Institut entwickelten Drohne, die beispielsweise in einem Steinbruch Elemente detektieren kann. Die Journalisten waren von den Analysen des Instituts sehr beeindruckt. Ebenso von der Entwicklung neuer Technologien, die z. T. in Zusammenarbeit mir der TUBA Freiberg vorgenommen werden.
Die Reise wurde von RohstoffWissen! initiiert und maßgeblich begleitet, von der Wissenschaftspressekonferenz (WPK) und dem Mitglied von RohstoffWissen!, dem VBGU Verband Bergbau, Geologie und Umwelt, bestens vorbereitet und durchgeführt. Der BDG Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler stellte das Backoffice zur Verfügung. Allen Beteiligten sei herzlich gedankt!
Beteiligt waren 11 Journalistinnen und Journalisten, alle aus dem Fach- und Wissenschaftsjournalismus , darunter Physiker, Biologen und Geowissenschaftler. Sie decken verschiedene Printmedien sowie verschiedene Hörfunksender ab. Auch eine Produzentin und Kamerafrau war dabei.
Das Ziel von RohstoffWissen!, über die Einbeziehung des Journalismus die Belange in Sachen heimischer Rohstoffgewinnung und das Schaffen eines Rohstoffbewussteins aufzugreifen, wurde bestens erreicht.Vieles war den Journalisten neu und hat sie sehr begeistert und sensibilisiert. Wir bleiben in Kontakt und überlegen, weitere Fahrten - gerne auch mit anderen Schwerpunkten - anzubieten.